Financial Literacy: Das solltest du als Unternehmer*in wissen

Als Unternehmer*in hast du die Freiheit aber auch Verantwortung wichtige finanzielle Entscheidungen selbst zu treffen. Was es dafür braucht? Ein Bewusstsein für Finanzen, auch Financial Literacy in der Fachliteratur genannt. Financial Literacy bedeutet, dass du selbst in der Lage bist finanzielle Entscheidungen bewusst, strategisch und informiert zu treffen. In diesem Artikel erfährst du warum Financial Literacy für Unternehmer*innen so wichtig ist und wie du ein Bewusstsein für deine Finanzen schaffst.

Financial Literacy: Das Bewusstsein für Finanzen

Wenn du die Fähigkeit besitzt, bewusst finanzielle Entscheidungen zu treffen und die Konsequenzen davon verstehst, hast du ein Bewusstsein für deine Finanzen. Dieses Bewusstsein fängt bei kleinen Kaufentscheidungen im Alltag und deinem Umgang mit Geld an. Kaufst du dir zum Beispiel bewusst Dinge im Alltag oder neigst zu emotionalen Impulskäufen? Weißt du, wo monatlich dein Geld hinfließt? Sparst du dir monatlich einen bestimmten Betrag weg?
Dein Umgang mit Geld wird oft unbewusst von Gewohnheiten und Überzeugungen gesteuert. Das Konzept Financial Literacy beschreibt also eine gesunde und proaktive Beziehung zu Geld. Du kümmerst dich also selbst aktiv um dein finanzielles Wohlergehen und überlässt das Thema nicht einfach jemand anderem.

Warum ist ein Finanzbewusstsein für Unternehmer*innen so wichtig?

Gerade als Unternehmer*in triffst du oft große finanzielle Entscheidungen, welche du als Person in einer Anstellung wahrscheinlich nicht so treffen musst. Lass es mich so sagen, die finanziellen Entscheidungen in deiner Selbstständigkeit wirken sich 1:1 auf dich aus und du musst mit den Konsequenzen umgehen können.  

Gerade in den ersten Jahren scheitern oft Start-ups und kleine Unternehmen, da sie nicht über die notwendigen finanziellen Kompetenzen verfügen. Themen wie Steuern und Buchhaltung werden verständlicherweise oft ausgelagert. Dabei darfst du aber nicht aus den Augen verlieren, dass es deine Finanzen und dein Unternehmen sind. Nur du hast in der Hand wie sich deine Finanzen entwickeln werden. Die Auslagerung von bestimmten Bereichen, darf nicht bedeuten, dass du deine Finanzen komplett „abgibst“. Als Unternehmer*in solltest du die finanziellen Grundlagen deines Unternehmens wie Buchhaltung, Budgetplanung, Steuern und Risikoplanung verstehen und auch bewusst handeln können, wenn es zum Beispiel zu einer großen Investition oder einem finanziellen Engpass kommt. Mit einem guten finanziellen Verständnis kannst du nämlich nicht nur Risiken minimieren, sondern auch Wachstumschancen gezielt nutzen.

Warum betrifft das genau Frauen in der Selbstständigkeit?

Frauen haben eine distanzierte und oft negative Beziehung zu Geld. Das liegt oft daran, da sie eine schlechtere Finanzbildung als Männer haben. Das resultiert wiederum daraus, dass Finanzen bis heute noch oft Männersache sind und Frauen sich bei ihren Finanzen auf jemand anderen verlassen. Die Konsequenzen davon sind der Gender Pay Gap, Altersarmut bei Frauen etc. Genau das ist aber so wichtig zu ändern. Vor allem wenn du Gründerin und Unternehmerin bist. Mehr zu diesem (für mich absolutem Herzens-)Thema findest du hier in einem eigenen Blogartikel.

Wie schaffst du Bewusstsein für deine Finanzen im Unternehmen?

1. Kenne deine finanzielle Situation:
Wenn du dir deiner eigenen finanziellen Situation bewusst bist, hast du schon den Grundstein gesetzt. Setze dich also mit deinen Finanzen auseinander und analysiere wo fließt monatlich das Geld (privat und im Unternehmen) hin. Wie viel bleibt am Ende vom Monat übrig und was machst du damit? Deine eigenen Finanzen zu kennen, bedeutet auch dich selbst und dein Unternehmen besser zu kennen.

2. Setze dir finanzielle Ziele:
Setze dir finanzielle Ziele, welche dich motivieren! Du willst dich in einem Jahr Vollzeit selbstständig machen und deine Anstellung aufgeben? Du willst eine gewisse Höhe an Gewinn machen, um dir ein Team im Unternehmen aufzubauen? Perfekt, dann hast du für dich persönlich ein motivierendes Ziel. Das Wichtigste bei finanziellen Zielen ist immer, dass sie dich wirklich motivieren. Dein Ziel muss zu dir passen.

3. Etabliere gesunde finanzielle Gewohnheiten:
Du kennst das sicher, wenn du mehr Geld verdienst, passen sich auch deine Ausgaben an deine Einnahmen an aber es bleibt am Ende vom Monat nicht mehr Geld übrig. Eine gesunde finanzielle Gewohnheit wäre, von Anfang an einen fixen Betrag pro Monat wegzulegen. Sozusagen eine Sparroutine zu etablieren. Mit gesunden finanziellen Gewohnheiten lassen sich wiederum finanzielle Ziele schneller und leichter erreichen.

4. Arbeite an deiner Denkweise über Geld:
Wir alle haben Gewohnheiten, Überzeugungen und Emotionen rund um das Thema Geld. Vielleicht denkst du, dass du mit Geld nicht umgehen kannst. Genau so etwas beeinflusst aber auch deinen Umgang mit Geld im Alltag und in deinem Unternehmen. Auch wenn dir der Umgang mit Geld schwerfällt, kannst du diesen verbessern. Nichts ist in Stein gemeißelt und Gewohnheiten und Überzeugungen können immer verändert werden. Genau da hilft es zum Beispiel Schritt für Schritt kleine finanzielle Gewohnheiten zu etablieren.

Zum Abschluss: Für mich gehört zu einem guten finanziellen Bewusstsein auch dazu das Thema Geld ganz objektiv betrachten zu können. Geld dient dir als Werkzeug um deine gewünschte Lebensqualität und persönlichen Ziele zu erreichen, aber ist nicht der Hauptzweck in deinem Leben.

Alles Liebe,
Anna