Finanzielle Sicherheit für Selbstständige: So schützt du dich vor Engpässen

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Der Traum vom eigenen Unternehmen könnte so schön sein, wenn da nicht die Angst vor finanziellen Engpässen wäre. Schwankende Einnahmen und Ausgaben, die privaten finanziellen Verpflichtungen und Steuerzahlungen können herausfordernd werden. In diesem Artikel bekommst du praktisch umsetzbare Tipps, wie du als Selbstständige für mehr finanzielle Sicherheit sorgst.

Die häufigsten Finanzprobleme von Selbstständigen

  1. Unregelmäßige Einnahmen und fehlende Rücklagen: Es ist ein absolutes Horrorszenario, wenn du mit deinen Einnahmen, auf einmal nicht mehr deine Fixkosten decken kannst. Wenn du hier keine finanziellen Rücklagen hast, stellst du schnell deine Entscheidung der Selbstständigkeit in Frage.
  2. Unterschätzte Steuerzahlungen: Es ist nicht nur einmal passiert, dass mir eine Kundin erzählt hat, wie sie von Steuerzahlungen überrollt wurde, weil sie nicht wusste WIE hoch diese sein werden.
  3. Zu niedrige Stundensätze und Preiskalkulationen: Jungunternehmerinnen und Frauen trifft dieses Thema leider ganz besonders. Oft wird nur ein Blick zur Konkurrenz gemacht, ohne dabei sicherzustellen, dass man mit seinen Preisen die eigenen Kosten decken kann. Noch dazukommt, dass wir Frauen uns oft nicht trauen selbstbewusst mit einem angemessen Preis rausgehen. Hier gilt ganz klar: Verkaufe dich nicht unter deinem Wert!
  4. Persönliche & betriebliche Finanzen nicht getrennt: Genau das habe ich sehr schnell lernen müssen! Zu Beginn dachte ich mir ein einziges Bankkonto ist doch okay. Glaub mir du verlierst schneller den Überblick über berufliche und private Ausgaben als du denkst. Das macht deine Buchhaltung, Steuererklärung und Finanzplanung unglaublich schwierig und zeitaufwendig.

Strategien für mehr finanzielle Sicherheit als Selbstständige

Klare Finanzplanung erstellen & Überblick behalten

Eine Finanzplanung ist nicht nur etwas für große Unternehmen, auch als Einzelunternehmerin profitierst du davon. Eine Finanzplanung bedeutet, dass du deine Umsätze, laufenden Kosten und Investitionen vorplanst. Das gibt dir nicht nur Motivation, sondern auch eine gute Struktur. Damit du deine Finanzen wirklich im Griff hast, macht es Sinn deiner Budgetplanung, dann auch deine tatsächlichen Einnahmen und Ausgaben gegenüberzustellen. So erkennst du potenzielle Einsparpotentiale und siehst auf einen Blick wie es läuft. Dafür brauchst du keine kostenpflichtige Software oder App. Eine Exceldatei reicht auch vollkommen aus.

Polster aufbauen: Rücklagen für schlechte Monate

Das A und O für Selbstständige sind finanzielle Rücklagen. Egal in welcher Branche du dich selbstständig machst, du solltest bereits vor dem Start in die Selbstständigkeit finanzielle Rücklagen aufbauen. Du fragst dich aber bestimmt: Wie viel legt man sich als Selbstständige zurück? Das kommt stark auf deine eigene Risikobereitschaft an. Für manche Personen reicht ein finanzieller Polster für 3 Monate aus, während andere für 9 Monate abgesichert sein möchten. Das bedeutet: Baue dir einen Polster so auf, dass du für einen bestimmten Zeitraum auch ohne jeglichem Einkommen auskommen kannst. Auch wenn du schwankende Einnahmen hast, bietet es sich an direkten einen Sparplan oder Dauerauftrag einzurichten, damit du automatisch monatlich deine Rücklagen aufbaust. Dann können dir auch umsatzschwache Monate nichts anhaben!

Steuerfallen vermeiden & richtig vorplanen

Damit du nicht an hohe Steuernachzahlungen gerätst, zahlt es sich aus unterjährig Steuern vorzuplanen, Steuervorauszahlungen in entsprechender Höhe zu leisten und regelmäßig Geld zur Seite zu legen.
Um deine Steuern gut vorplanen zu können, ist wiederum die Planung deiner Einnahmen und Ausgaben eine Voraussetzung. Nur dann weißt du wie viel Gewinn du zu versteuern hast und musst dich nicht mehr fragen: Wie viel sollte ich für Steuern zurücklegen? Du kannst dann auch dementsprechend deine unterjährigen Steuervorauszahlungen anpassen lassen. Grundsätzlich kannst du in Österreich mit einer Besteuerung deines Gewinns zwischen 30% und 40% rechnen. Das ist natürlich nur ein Richtwert für dein persönliches Geldmanagement.

Preise kalkulieren & anpassen

Wie berechne ich meinen Stundensatz richtig? Die Frage kommt vor allem Dienstleisterinnen bestimmt bekannt vor. Natürlich ist es wichtig konkurrenzfähige Preise anzubieten. Diese helfen dir aber nichts, wenn du damit nicht deine eigenen Kosten deckst. In einem Stundensatz sollten anteilig tatsächlich all deine regelmäßigen Kosten enthalten sein. Das beinhaltet auch Versicherungen und Steuern. Bei der Festlegung von Preisen kannst du so vorgehen:

  1. Analysiere deinen Marktwert und mach dich schlau, was andere Selbstständige in deiner Branche verlangen.
  2. Erstelle dir eine Aufstellung deiner eigenen Kosten, damit du weißt, was dein Mindeststundensatz sein soll.
  3. Strukturiere deine Angebote, damit du genau weißt wie viel Zeit und auch Materialien du in dieses investierst.
  4. Stärke dein Selbstbewusstsein, indem du dich fragst, was dein Angebot besonders macht. Deine Expertise und die Qualität deiner Arbeit dürfen und sollen sich im Preis widerspiegeln.

Du brauchst Unterstützung dabei? Schau doch mal zu meinem Angebot Preiskalkulation.

Verschiedene Einkommensquellen aufbauen

Es zahlt sich aus, wenn du von Beginn an verschiedene Produktarten und so auch verschiedene Einnahmequellen hast. Wenn du beispielsweise ausschließlich 1:1 Angebote hast, sind deine Ressourcen irgendwann ausgeschöpft und du kannst nicht noch mehr Kund*innen annehmen. Bau dir Schritt für Schritt ein Produktportfolio mit unterschiedlichen Produktarten auf. So könnte zum Beispiel das Produktportfolio einer Ernährungsberaterin aussehen:

Das Wichtigste an deinem Produktportfolio ist, dass es verschiedene Produktarten enthält. Mit einem passiven Produkt, wie einem Online-Kurs, belegst du nicht regelmäßig deine Kapazitäten aber generierst trotzdem Umsatz. In dieser Zeit kannst du dich rentablen Gruppenprojekten oder 1:1 Zusammenarbeiten widmen.

Altersvorsorge und langfristiger Vermögensaufbau

Auch wenn du dich als Selbstständige sehr auf deine unternehmerischen Finanzen fokussierst, zahlt es sich aus langfristig an dich selbst zu denken. Du kannst schon mit 100€ pro Monat dir langfristig ein Vermögen aufbauen und dich zum Beispiel für das Alter absichern. Du brauchst nicht zwingend mehrere 1.000€, um mit dem Vermögensaufbau zu beginnen. Abhängig von deinem individuellen Sicherheitsbedürfnis und deiner Risikobereitschaft kannst du dir über folgende Sparstrategien Gedanken machen:

  • Private Versicherungen: Lebensversicherung oder Pensionsversicherung
  • Fixsparprodukte mit einem festgelegten Zinssatz
  • Produkte am Kapitalmarkt wie ETFs, Aktien oder Rohstoffe

Ähnlich wie beim Aufbau deines finanziellen Polsters für einige Monate, kannst du dir auch hierfür einen Dauerauftrag einrichten. Sehe es als Verpflichtung und Investition für dein zukünftiges Ich.

Fazit: So baust du dir finanzielle Sicherheit als Selbstständige auf!

Finanzielle Sicherheit ist als Selbstständige kein Zufall, sondern das Ergebnis einer glasklaren Planung. Hier sind die wichtigsten Maßnahmen, die du direkt umsetzen kannst:

Erstelle eine klare Finanzplanung:
Behalte den Überblick über Einnahmen, Ausgaben und Steuern, um Engpässe zu vermeiden.
Baue finanzielle Rücklagen auf:
Sichere dich für mindestens 3–6 Monate ab, um schwankende Einnahmen abzufedern.
Plane deine Steuerzahlungen:
Lege regelmäßig Geld für Steuern zurück und passe deine Vorauszahlungen an.
Kalkuliere deine Preise richtig:
Stelle sicher, dass deine Stundensätze nicht nur konkurrenzfähig, sondern auch kostendeckend und profitabel sind.
Diversifiziere deine Einkommensquellen:
Setze auf verschiedene Angebotsarten, um dein Einkommen stabiler und nachhaltiger zu gestalten.
Denke an deine Altersvorsorge:
Beginne frühzeitig mit dem Vermögensaufbau, um langfristig abgesichert zu sein.

Jetzt bist du dran! Mach den ersten Schritt in Richtung finanzielle Sicherheit. Du weißt nicht wo du anfangen sollst? Schreib mir gerne.

Alles Liebe,
Anna