Finanzplanung für Selbstständige: Macht das Sinn?

Finanzen im Griff | Anna Rennhofer

Bisher dachtest du eine Finanzplanung ist nur für größere Unternehmen? Du weißt nichts damit anzufangen, geschweige denn was dir eine Finanzplanung bringen soll? Macht das überhaupt Sinn? Genauso geht es vielen Selbstständigen. Wenn es aber darum geht, wie du in den nächsten Monaten oder auch Jahren mit deinem Unternehmen vorankommst, ist eine Finanzplanung ein unverzichtbares Werkzeug. In diesem Blogbeitrag erfährst du, was dir eine Finanzplanung als Selbstständige*r wirklich bringt.

Was ist überhaupt eine Finanzplanung und was fange ich damit als Selbständige*r an?

Eine Finanzplanung ist eine Struktur deiner Einnahmen, Ausgaben, Rücklagen und finanziellen Ziele. Die Planung hilft dir als Fahrplan, damit du finanzielle Entscheidungen bewusst triffst und nicht in Liquiditätsengpässe kommst. Als Selbstständige*r hilft dir das, um deine Steuerzahlungen einzuschätzen, Fixkosten zu decken, dich finanziell abzusichern und strategisch zu planen (zB.: Wo stehst du mit deinem Unternehmen finanziell in einem oder zwei Jahre?). Mit einer Finanzplanung legst du also eine gute Basis um deine Finanzen im Griff zu haben und den Fokus ohne finanzielle Sorgen auf dein Kerngeschäft legen zu können.

Du gewinnst Klarheit über deine finanzielle Situation.

Ein Finanzplan gibt zuerst einmal einen Überblick über deine aktuelle finanzielle Situation. Wie hoch sind deine Einnahmen tatsächlich? Kannst du damit deine Ausgaben decken und sogar etwas zur Seite legen oder greifst du immer wieder auf deine Rücklagen zurück? Genau diese Fragen beantwortet dir ein guter Finanzplan glasklar und hilft dir deine Stärken und Schwächen zu erkennen. Somit hast du eine klare Ausgangsbasis geschaffen und weißt, worauf du deine Pläne baust.

Du setzt dir realistische finanzielle Ziele.

Nichts ist demotivierender als unrealistische finanzielle Ziele, gekoppelt an tägliche To Dos, welche von Anfang an nicht schaffbar sind. Damit es dazu nicht kommt, kannst du dir mit Hilfe eines Finanzplans von Anfang an realistische Ziele setzen (in deinem Tempo). Sei es die Investition in neues Equipment, die Anmietung eines Geschäftslokals oder der Aufbau von Rücklagen. Du fragst dich jetzt, wie genau da ein Finanzplan hilft?
Indem du deine aktuelle finanzielle Situation (=Ausgangsbasis) wirklich kennst und darauf aufbauend kleine finanzielle Teilziele und Aufgaben festlegst. So kannst du Schritt für Schritt dein finanzielles Ziel planen, ohne unrealistische Anforderungen an dich selbst und dein Unternehmen zu stellen.

Du fühlst dich sicher, indem du finanziell vorsorgst.

Gerade als Solo-Selbstständige*r solltest du die Bedeutung von finanziellen Rücklagen und Sicherheiten nicht unterschätzen. Unerwartete Ausgaben, Krankheiten oder einfach Schwankungen bei deinem Umsatz können schnell belastend werden und dir einen „Strich durch die Rechnung“ machen. Dagegen absichern kannst du dich mit einem Finanzpolster – sei dieser ein finanzieller Polster am Konto oder auch eine Anstellung, welche dir monatlich ein fixes Einkommen bringt. Damit du weißt, welche Art von finanzieller Absicherung am besten zu dir passt und wie du vor allem systematisch Rücklagen bildest, hilft dir wiederum ein Finanzplan. Denn so kannst du langfristig für deine finanzielle Stabilität sorgen.

Du erkennst steuerliche Vorteile und nutzt diese.

Ein weiterer Grund für einen Finanzplan ist, dass er dir hilft deine Steuerzahlungen besser einzuschätzen und Vorteile zu erkennen. Du kennst das bestimmt, wenn du dich fragst wie hoch deine zu zahlenden Abgaben, wie Einkommensteuer oder Sozialversicherung, am Ende des Jahres sein werden. Durch deine Finanzplanung kannst du frühzeitig erkennen, in welche Größenordnung sich dein Umsatz und Gewinn in einem Jahr bewegen wird. So kannst du dir bereits rechtzeitig und regelmäßig Geld für die Steuerzahlungen zur Seite legen oder zum Beispiel gezielt Investitionen tätigen, um Steuern zu sparen.

Du ersparst dir wertvolle Zeit & Nerven.

Okay zugegeben am Anfang investierst du Zeit in deine Finanzplanung, aber glaub mir langfristig sparst du dir Zeit und Nerven! Denn du hast sozusagen einen Fahrplan und weißt in welche Richtung es gehen soll. Es fällt dir leichter alltägliche finanzielle Entscheidungen zu treffen, vor allem, weil du dein finanzielles Ziel kennst und weißt, wo du aktuell am Weg dort hin stehst. Ein kleiner Rückschlag (zB.: keine Einnahmen aufgrund Krankheit) fühlt sich dann auch nicht mehr so schlimm an, weil du mit deinem Finanzplan vorgesorgt hast und deine Finanzen unter Kontrolle hast. Und diese Sicherheit und innere Ruhe zu haben ist unbezahlbar.

Mein Fazit zur Finanzplanung als Selbstständige:

Zugegeben am Anfang war meine eigene Finanzplanung eher noch grob gestaltet, aber sie hat mir die Sicherheit gegeben, dass ich genug finanzielle Mittel habe und mein Ziel nicht in Lichtgeschwindigkeit erreichen muss, um finanziell überleben zu können. Für mich war das Gold wert! Mittlerweile habe ich einen genauen (finanziellen) Plan, wo es hingeht.
Ich bin der Meinung, dass genau das der Punkt ist. Deine Finanzplanung muss für dich Sinn ergeben und zum jetzigen Zeitpunkt passen und motivieren.

Alles Liebe,
Anna