Die häufigsten Geldblockaden bei Selbstständigen – und wie du sie löst

Tschüss finanzieller Frust

Deine Finanzen in der Selbstständigkeit halten dich immer wieder auf? Oder der Gedanke an Finanzen in der Selbstständigkeit hält dich sogar davon ab ein Unternehmen zu gründen? Damit bist du absolut nicht allein. Viele Frauen in der Selbstständigkeit stehen vor einer großen Hürde: negative Glaubenssätze über Geld. Innere Überzeugungen beeinflussen dich unbewusst tagtäglich, wirken sich auf deine Entscheidungen und schlussendlich auf deinen finanziellen Erfolg aus. In diesem Beitrag zeige ich dir, welche Geldblockaden bei Selbstständigen besonders verbreitet sind und wie du sie löst.

1. „Ich bin nicht gut genug, um viel Geld zu verdienen.“

Dieser Glaubenssatz ist besonders hartnäckig und betrifft vor allem Frauen und junge Selbstständige. Du kennst das bestimmt, wenn du einem/r Kund*in deinen Preis nennst und dich währenddessen fragst, ob der Preis wirklich gerechtfertigt ist. Die Wahrheit ist du zweifelst nicht am Preis, sondern an deinem eigenen Wert. Viele Frauen haben das Gefühl nicht genug Erfahrung, Wissen oder Talent zu haben, um einen hohen Preis für ihre Leistungen zu verlangen. Das Resultat: zu niedrige Preise und ständiges Unterbewerten der eigenen Arbeit.

Das kannst du tun:

  • Kenne deinen Wert: Liste deine Erfolge, Fähigkeiten und (Berufs-)Erfahrungen auf. Wenn du das schwarz auf weiß vor dir hast, wirst du erstaunt sein was du wirklich alles draufhast!
  • Kalkuliere deine Preise: Berechne die Preise deiner Angebote detailliert und auf Basis deiner tatsächlichen Kosten. Ein Blick zur Konkurrenz kann hilfreich sein aber sollte niemals allein deinen Preis bestimmen. Schließlich willst du auch deine Kosten decken und Gewinn machen. Mehr zu dem Thema „Verkaufe dich nicht unter deinem Wert“ findest du hier.

2. „Ich kann nicht mit Geld umgehen.“

Mit diesem Glaubenssatz vermittelst du dir selbst, dass du nicht in der Lage bist, verantwortungsvoll und kompetent mit Geld umzugehen. Oft resultiert er aus negativen Erfahrungen oder mangelndem Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Er kann dazu führen, dass du dich von deinen Finanzen distanzierst oder Entscheidungen vermeidest.
Dieser Glaubenssatz hat sogar mich lange begleitet und blockiert. Mein erster Job nach dem Studium hat mich unglaublich unglücklich gemacht. Um mich nach langen Arbeitstagen „zu belohnen“, habe ich mir oft neue Kleidung „gegönnt“. Dadurch war am Ende vom Monat wenig, bis nichts von meinem Gehalt übrig und ich habe mir selbst eingeredet, dass ich nicht mit Geld umgehen kann. Eine schlechte Gewohnheit bestimmt aber nicht darüber, ob du mit Geld umgehen kannst oder nicht – sondern was du daraus machst.

Das kannst du tun:

  • Bewusstsein schaffen: Erinnere dich daran, dass niemand von Geburt an ein Finanzprofi ist – es sind erlernbare Fähigkeiten und Wissen.
  • Kleine Schritte gehen: Beginne mit kleinen finanziellen Aufgaben, wie dem Nachverfolgen deiner Ausgaben oder der Erstellung eines Monatsbudgets.
  • Erfolgserlebnisse schaffen: Setze dir erreichbare Ziele, wie das Sparen eines bestimmten Betrags. Erfolge stärken dein Vertrauen.

3. „Geld ist schlecht und macht gierig.“

Dieser Glaubenssatz stammt oft aus der Kindheit oder wird durch gesellschaftliche Klischees genährt. Besonders Frauen haben oft ein distanziertes und negatives Verhältnis zu Geld. Der Glaubenssatz kann aber dazu führen, dass du unbewusst finanzielle Erfolge sabotierst, weil du dich nicht mit negativen Eigenschaften wie „Gier“ oder „Egoismus“ identifizieren möchtest.

Das kannst du tun:

  • Reframe: Geld ist ein Werkzeug, kein Selbstzweck. Es ermöglicht dir, dein Leben selbstbestimmt zu gestalten und Träume zu verwirklichen. Geld definiert dich nicht als Person.  
  • Geld positiv einsetzen: Du bestimmst selbst, was du mit deinem Einkommen machst. Nutze dein Geld für Dinge, welche dir wirklich sinnvoll erscheinen. Ein Teil deines Einkommens kannst du in deine eigene Weiterbildung, wohltätige Zwecke oder Projekte, die dir am Herzen liegen investieren.

4. „Ich bin kein Zahlenmensch.“

Schiebst du das Thema Finanzen vor dich her, weil du glaubst Zahlen und Geldfragen nicht zu verstehen? So geht es vielen Selbstständigen. Dieser Glaubenssatz führt dazu, dass du wichtige finanzielle Entscheidungen aufschiebst oder gar nicht erst triffst. Das kann dich in weiterer Folge einfach aufhalten, weil finanzielle Entscheidungen oft notwendig sind, um den nächsten Schritt zu gehen oder einen Traum zu verwirklichen.

Das kannst du tun:

  • Finanzwissen aufbauen: Es gibt viele Online-Kurse, Finanzblogs, Bücher und Podcasts rund um das Thema Finanzen und Finanzen im Business. Schau dich einfach mal um!
  • Unterstützung holen: Je nachdem welches Thema dir Sorgen bereitet, hole dir Unterstützung von einer/m Expert*in um einen besseren Zugang zu Zahlen zu finden. Vergiss dabei nicht, auch Finanzberater*innen und Steuerberater*innen wurden nicht so geboren, sondern haben sich dieses Wissen angeeignet. 😉
  • Routine schaffen: Plane regelmäßige Termine für deine Finanzen ein, um den Überblick zu behalten. Sei es deine Buchhaltung jeden Freitag oder einmal im Quartal ein Update deines diesjährigen Finanzplans für dein Unternehmen.  

5. „Es ist schwer, Geld zu verdienen.“

Dieser Glaubenssatz kann dazu führen, dass du viel zu hart arbeitest, um deinen Umsatz zu steigern, statt smarter zu arbeiten. Oft liegt dahinter die Überzeugung, dass Erfolg nur durch Opfer und große Mühen erreichbar ist. In Österreich sagt man auch gerne zur Selbstständigkeit „du arbeitest selbst und ständig“. Zugegeben der Satz macht mich wahnsinnig! Denn gerade bei geistiger Arbeit wie meiner, ist die Qualität der Arbeit oft so viel besser, wenn ich weniger aber dafür fokussiert arbeite. Ich dachte aber auch lange genug, dass ich nur hart genug arbeiten muss, um viel Geld zu verdienen.

Das kannst du tun:

  • Effektiv planen: Einfach hart arbeiten ohne einen Plan dahinter, bringt dich langfristig finanziell nicht weiter. Plane deine finanziellen Ressourcen für einen für dich passenden Zeitraum vor. So kannst du auch dein individuelles Ziel in der Selbstständigkeit in deinem Tempo erreichen.
  • Effizienz steigern: Klingt erstmal nach „immer schneller und weiter“? Ist es aber nicht! Effizienz steigern bedeutet Prozesse zu automatisieren und die Arbeit effektiver zu gestalten. Sei es eine Buchhaltungssoftware zu verwenden oder auch eine Fortbildung zu machen, um in einem Fachgebiet mehr Sicherheit zu erlangen – und somit effizienter zu arbeiten. Klingt für mich eher nach „weniger ist mehr“.

Mein Fazit

Negative Glaubenssätze über Geld können dich in deiner Selbständigkeit ausbremsen. Doch du kannst daran arbeiten, indem du dir dieser Geldblockaden bewusst wirst und diese gezielt löst. Denk daran, es sind immer ganz kleine Schritte und die Etablierung von einzelnen neuen finanziellen Gewohnheiten, welche in Summe vieles bei dir und deiner Selbstständigkeit verändern.

Alles Liebe,
Anna