Selbstständig machen ohne Eigenkapital

Finanzen im Griff | Anna Rennhofer

Inhaltsverzeichnis

Du träumst von der Gründung deines eigenen Unternehmens. Was dich aber davon abhält, ist dein nicht vorhandenes Startkapital? Um mit deinem eigenen Unternehmen zu starten, benötigst du nicht zwingend ein hohes Startkapital. Abhängig von der Branche, der Rechtsform und deinem Netzwerk lassen sich Geschäftsideen auch (vorerst) ohne einem Haufen Geld umsetzen.

Wenn du generell noch einen Fahrplan für deinen Weg in die Selbstständig brauchst, hol‘ dir hier meinen kostenlosen Finanz-Fahrplan.


Zurück zum Thema: In diesem Blogartikel erfährst du auf was es ankommt, damit du dich ohne Eigenkapital erfolgreich selbstständig machen kannst.

Auf Spotify findest du übrigens auch eine Podcastfolge dazu.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Was genau ist eigentlich Eigenkapital?

Rein buchhalterisch betrachtet umfasst das Eigenkapital alle finanziellen Mittel, die du als Gründer*in, Gesellschafter*in oder Eigentümer*in dauerhaft in das Unternehmen einbringst wie zB.: ein bestimmter Betrag deines Ersparten.
Für dich als Gründer*in sind genau diese eigenen finanziellen Mittel am Anfang so wichtig, weil du Anfangsinvestitionen hast (zB.: Kauf von Equipment) oder einfach einen finanziellen Polster benötigst, bis du von deinen Umsätzen leben kannst. Streng genommen, handelt es sich also um Startkapital und nicht wie umgangssprachlich verwendet „Eigenkapital“. Denn das würde ja tatsächlich im Unternehmen verbleiben und nicht sofort weiter verwendet werden.

Im Gegensatz zum Eigenkapital steht übrigens das Fremdkapital. Das Fremdkapital umfasst alle Mittel, welche nicht von dir selbst in das Unternehmen eingebracht werden, sondern von „Außen“ kommen. Beispiele hierfür sind Kredite oder Förderungen.

5 Faktoren für eine erfolgreiche Gründung ohne Startkapital

Um ohne Startkapital ein Unternehmen erfolgreich zu gründen, gibt es nicht nur den einen Weg. Vielmehr gibt es mehrere unterschiedliche Wege um an dein Ziel (=erfolgreiche Gründung) zu kommen.

1. Das Geschäftsmodell

Wie viel Startkapital du benötigst, hängt zuerst vom Geschäftsmodell ab. Es gibt schlichtweg Geschäftsmodelle, welche von Tag eins an große Investitionen benötigen wie zB. ein eigenes Geschäftslokal oder Restaurant, während du ein Dienstleistungsunternehmen, wie die Fotografie oder auch Unternehmensberatung mit fast 0,- € starten kannst. Die folgenden zwei Geschäftsmodelle eignen sich auf jeden Fall für einen kostengünstigen Start:

  • Online-Business: Das ist wohl die “günstigste“ Variante ein Unternehmen zu gründen. Für die Eröffnung eines Onlineshops oder den Aufbau eines Blogs, benötigest du nicht viel Kapital. Klar ist es auch abhängig davon, wie viel du hier selbst machst oder auch an eine dritte Person auslagerst. Mir fällt hier zum Beispiel sofort die Erstellung einer Webseite ein. Das kannst du sehr kostengünstig selbst machen oder auch an eine/n Expert*in auslagern.
  • Dienstleistungsunternehmen: Für den Start sind oftmals nur kleine Investitionen notwendig und du kannst bereits loslegen. Hier stellt sich die Frage, welche Dienstleistungen bietest du an und welche Ressourcen benötigst du dafür. Ein/e Hochzeitsfotograf*in wird zB. für sein/ihr Equipment und kleinere Anschaffungen kein großes Kapital für den Start benötigen. Wenn du als Fotograf*in aber dein eigenes Studio eröffnest, wirst du weitaus mehr Kapital für den Kauf oder die monatliche Miete benötigen.

2. Die Rechtsform

Wie viel dich die Gründung selbst kostet, ist unter anderem davon abhängig, welche Rechtsform du wählst. Das kann tatsächlich einen sehr großen Unterschied ausmachen. Die beiden gängigsten Unternehmensformen für Neugründungen in Österreich sind Einzelunternehmen und GmbHs (Gesellschaft mit beschränkter Haftung).
Ein Einzelunternehmen in Österreich zu gründen ist komplett kostenlos. Du benötigst kein Startkapital und zahlst auch nichts für die Gründung selbst. Also eine richtig gute Variante um ohne viel Aufwand zu gründen. Im Vergleich dazu ist eine GmbH schon richtig kostenintensiv. Hier musst du für die Gründung der Gesellschaft die Hälfte des Stammkapitals (10.000 €) also 5.000€ bar aufbringen. Kosten für die Vertragserrichtung und den Firmenbucheintrag kommen noch dazu. Mehr dazu findest du auch direkt bei der Wirtschaftskammer Österreich.

3. Dein Finanzmanagement

Gerade wenn du kein großes Startkapital hast, kümmere dich von Anfang an darum, dass deine laufenden Kosten gedeckt sind, du mit deinen eigenen Mitteln leben kannst und somit auch dein Unternehmen langfristig wachsen kann. Folgende Themen solltest du dabei berücksichtigen:

  • Finanzplanung: Erstelle dir einen detaillierten Finanzplan, damit du weißt wie hoch deine Kosten sein werden, wie du diese mit deinen Einnahmen deckst.
  • Teilzeitanstellung: Ohne großem Startkapital kann es Sinn machen, vorerst mit einer Teilzeitanstellung in die Selbstständigkeit zu starten. Das gibt dir finanzielle Stabilität und ermöglicht dir ohne finanzielle Sorgen dein Unternehmen aufzubauen.
  • Anfangsinvestitionen finanzieren: Trotz geringem Startkapital, wird es fast in jedem Geschäftsmodell gewisse Anfangsinvestitionen geben, welche du einplanen sollst. Diese zu kennen und zu wissen, wie du sie finanzierst ist das A und O.
  • Verwendung deines Gewinns: Sobald du mit deinen Umsätzen Gewinn machst, stellt sich natürlich die Frage wie du den Gewinn nutzt. Den kannst du nutzen, um in dein Unternehmen weiter zu investieren und zu wachsen.

4. Förderungen & Fremdkapital

Wenn du selbst nicht die Mittel für deine Geschäftsidee aufbringen kannst, gibt es immer noch die Möglichkeit diese Mittel von außen zu beschaffen. Gerade für Neugründungen im Bereich Technologie und Nachhaltigkeit gibt es zahlreiche Förderprogramme, von welchen du profitieren kannst. Hier zahlt es sich aus, dich bereits VOR der Gründung mit relevanten Förderungen auseinanderzusetzen. Mehr dazu findest du wiederum hier bei der WKO.
Weitere Möglichkeiten sind noch Kleinkredite für Unternehmer*innen, Crowdfunding oder Investoren. Eines haben alle diese Finanzierungsmöglichkeiten gemeinsam. Du brauchst einen starken Businessplan, welcher zeigt wie deine Geschäftsidee (finanziell) aufgeht.

5. Dein Netzwerk

Dein erster Gedanke ist vielleicht wie soll mir das Geld bringen bzw. sparen? Ich persönlich habe auch zum Beginn stark unterschätzt wie viel dir ein gutes Netzwerk bringen kann. Und mit einem guten Netzwerk meine ich nicht oberflächliche berufliche Bekanntschaften, sondern einen richtig sinnvollen Austausch mit anderen Unternehmer*innen. Gerade als Jungunternehmer*in bieten dir Kooperationen und ein stabiles Netzwerk (sei es beruflich oder privat) sehr viel! Manche Geschäftsideen lassen sich zB. mit einer/einem Geschäftspartner*in an deiner Seite viel leichter verwirklichen. Wenn dir vielleicht das Equipment für deine Idee fehlt, fehlt der anderen Person deine Idee und dein Wissen. So lässt sich gemeinsam oft schneller mehr bewirken. Gerade als Einzelunternehmer*in siehst du dich schnell als Einzelkämpfer*in und möchtest alles alleine schaffen. Das musst du aber nicht und manchmal braucht es für eine Geschäftsidee wirklich nur eine zweite Person, und nicht einen Haufen Geld.

Mein Fazit zur Gründung ohne Startkapital

Du hast eine Geschäftsidee, welche dich nicht sofort viel Geld kostet und du weißt wie du die Anfangsphase deiner Selbstständigkeit finanziell meisterst? Dann ist die Gründung ohne Eigenkapital durchaus machbar!
Mit einer guten finanziellen & strategischen Planung brauchst du nicht von Anfang an viel Geld, um deinen Traum zu verwirklichen.

Alles Liebe,
Anna