Eine Unternehmensgründung wird oft mit hohen Kosten verbunden, sodass viele denken sie müssen bereits einiges an Startkapital mitbringen. Das muss aber nicht so sein!
In diesem Artikel erfährst du wie du dich ohne Eigenkapital selbstständig machen kannst und auf was es ankommt.
Zuerst hör doch gerne mal in die dazugehörige Podcastfolge direkt auf Spotify rein:
Was ist Eigenkapital?
Eigenkapital umfasst alle finanziellen Mittel, die du selbst in dein Unternehmen einbringst, wie z.B. dein Erspartes. Im Gegensatz dazu steht Fremdkapital, das von externen Quellen wie Krediten oder Förderungen stammt.
Das Gegenstück zu Eigenkapital ist Fremdkapital. Also alle Mittel, welche nicht von dir selbst, sondern von jemand anderem kommen. Hier zählt zum Beispiel ein Kredit oder eine Förderung dazu.
Erfolgreich Gründen ohne Eigenkapital: Worauf kommt es an?
Da gibt es einige Faktoren, welche du unbedingt berücksichtigen und im Detail durchplanen solltest. Hierfür ist auf jeden Fall auch ein Businessplan geeignet, um bei der Unternehmensgründung nichts zu vergessen.
Das richtige Geschäftsmodell wählen
Einer der wichtigsten Faktoren, ob du dich ohne viel Eigenkapital selbstständig machen kannst, ist das Geschäftsmodell. Es gibt schlichtweg Geschäftsmodelle, welche von Tag eins an große Investitionen benötigen, während du andere fast mit 0,- € starten kannst. Welche Geschäftsmodelle sind also „kostengünstig“?
- Online-Business: Das ist wohl die “günstigste“ Variante ein Unternehmen zu gründen. Für die Eröffnung eines Onlineshops oder den Aufbau eines Blogs, benötigest du nicht viel Kapital. Klar ist es auch abhängig davon wie viel du hier selbst machst oder auch an eine dritte Person auslagerst. Mir fällt hier zum Beispiel sofort die Erstellung einer Webseite ein. Das kannst du sehr kostengünstig selbst machen oder auch an eine/n Expert*in auslagern.
- Dienstleistungsunternehmen: Ein Dienstleistungsunternehmen kannst du auch relativ kostengünstig starten. Hier stellt sich die Frage, welche Dienstleistungen bietest du an und welche Ressourcen benötigst du dafür. Hier denke ich beispielweise an eine/n Hochzeitsfotograf*in. Diese/r wird außer für sein/ihr Equipment und kleinere Anschaffungen kein großes Eigenkapital für den Start benötigen. Während ein/e Fotograf*in, welche/r sein/ihr eigenes Studio eröffnet weitaus mehr Kapital benötigen wird, um den Kauf oder die Miete des Studios zu finanzieren.
Die passende Rechtsform wählen
Wie viel dich die Gründung selbst kostet, ist unter anderem davon abhängig, welche Rechtsform du wählst. Das kann tatsächlich einen sehr großen Unterschied ausmachen. Die beiden gängigsten Unternehmensformen für Neugründungen in Österreich sind Einzelunternehmen und GmbHs (Gesellschaft mit beschränkter Haftung).
Ein Einzelunternehmen in Österreich zu gründen ist kostenlos. Du benötigst kein Startkapital und zahlst auch nichts für die Gründung selbst. Also eine richtig gute Variante um ohne viel Aufwand zu gründen. Im Vergleich dazu ist eine GmbH schon richtig kostenintensiv. Hier musst du ein gewisses Stammkapital aufbringen. Mehr dazu findest du auch direkt bei der Wirtschaftskammer Österreich.
Der Umgang mit Finanzen
Wenn du keinen riesigen Haufen an Startkapital hast (so wie es bei mir war), dann kümmere dich von Anfang an darum, dass deine laufenden Kosten gedeckt sind und du quasi mit deinen eigenen Mittel leben und dein Unternehmen wachsen kann. Folgende Punkte waren dabei für mich essenziell:
- Teilzeitanstellung: Ohne großem Startkapital habe ich einfach sichergestellt, dass ich von Anfang an regelmäßige Einnahmen habe. Eine Teilzeitanstellung war da für mich die absolut richtige Wahl.
- Anfangsinvestitionen finanzieren: Trotz geringem Startkapital, wird es fast in jedem Geschäftsmodell gewisse Anfangsinvestitionen geben, welche einzuplanen sind. Diese zu kennen und zu wissen, wie du sie finanzierst ist das A und O.
- Verwendung deines Gewinns: Sobald du mit deinen Umsätzen Gewinn machst, stellt sich natürlich die Frage wie du den Gewinn nutzt. Den kannst du nutzen, um in dein Unternehmen weiter zu investieren und zu wachsen.
Fördermittel in Anspruch nehmen
Mittlerweile gibt es so viele Fördermittel für unterschiedliche Branchen und Geschäftsmodelle. Am besten beschäftigst du dich vor der Gründung damit, welche Förderungen für dich in Frage kommen könnten und wie du diese erhältst. Somit kannst du dir von Anfang an zusätzliches Startkapital sichern.
Kooperationen und Netzwerk stärken
Dein erster Gedanke ist vielleicht wie soll mir das Geld bringen bzw. sparen? Ich war zu Beginn auch jemand der nicht gerne „networken“ ging und auch ehrlich gesagt manchmal nicht den Sinn dahinter verstand (oder verstehen wollte). ABER gerade als Jungunternehmer*in bieten dir Kooperationen und ein stabiles Netzwerk (sei es beruflich oder privat) viel Sicherheit. Für mich war das zum Beispiel von Anfang an der gemeinsame Business-Podcast mit meiner Freundin und Kollegin Michaela. Klar haben wir uns auch Kosten gespart. Indem wir uns die Anschaffung des Equipments und die laufenden Kosten geteilt und in einem nächsten Schritt unser Netzwerk gestärkt haben, indem wir immer wieder Unternehmer*innen in den Podcast eingeladen haben.
Kooperationen und gemeinsame Projekte zahlen sich also unmittelbar aus, können aber auch langfristig dein Netzwerk stärken und dir und deinem Unternehmen (finanzielle) Stabilität geben.
Fazit
Eine Gründung ohne Eigenkapital ist durchaus machbar, solange du die Gründungskosten deines Geschäftsmodells kennst, diese finanzierst und den Start in die Selbstständigkeit strategisch planst. Mit einer durchdachten Planung und der richtigen Strategie brauchst du also nicht von Anfang an viel Geld, um deinen Traum zu verwirklichen.
Alles Liebe,
Anna