Die Unternehmensorganisation ist ein unterschätzter Teil des Businessplans. Du denkst dir: Ist ja sowieso alles klar? Ja, in diesen Teil des Businessplans gehören absolute Basics deines Unternehmens. Genau deshalb ist es aber auch so wichtig, mehr als einen kurzen Blick bei der Gründung darauf zu werfen. Diese Basics bilden das Fundament für dein Unternehmen. Ich erkläre dir in diesem Blogbeitrag, wie du die Unternehmensorganisation im Businessplan festlegst und was dabei nicht fehlen darf.

Passende Rechtsform auswählen
Wir starten gleich mal mit einem allseits beliebten Rechtsthema, und zwar welche Rechtsform dein Unternehmen haben soll. Die Wahl der Rechtsform ist stark davon abhängig, was du mit deinem Unternehmen vorhast, wie viel Startkapital dir zur Verfügung steht und ob du allein oder gemeinsam gründest. Wenn du allein gründest und nicht vorhast mit diesem Unternehmen stark zu wachsen, empfiehlt sich ein Einzelunternehmen. Solltest du mit einer/einem Geschäftspartner*in gemeinsam gründen, kommt zum Beispiel eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Frage (GmbH). Hierfür musst du aber auch ein Stammkapital in die Gesellschaft einzahlen. Dieses beträgt bei einer GmbH in Österreich laut Rechtslage zum 18.9.2024 mindestens 10.000,- EUR. Mehr Informationen zu den einzelnen Gesellschaftsformen in Österreich findest du auch auf der Seite der Wirtschaftskammer Österreich.
Kurz zusammengefasst, geht es hier darum zu erläutern, warum man sich für die jeweilige Gesellschaftsform entschieden hat.
Festlegen des Standorts und der Infrastruktur
Der gewählte Standort und deine Infrastruktur sind absolut kritische Faktoren für den Erfolg deines Unternehmens. Der Standort selbst kann mehr als nur einen Ort umfassen, zum Beispiel für den Vertrieb deiner Produkte ein Geschäftslokal und für die Produktion eine angemietete Halle. Der Standort des Geschäftslokals wäre in diesem Fall einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für den Umsatz des Unternehmens. Wenn dieses in einem Einkaufszentrum oder einer Fußgängerzone ist, wird es so viel mehr potentiellen Kund*innen auffallen, als in einer abgelegenen Gasse oder einem Industriegebiet. Beim Produktionsort ist es zB. wichtig, wie weit der Weg von dort zum Geschäftslokal ist und ob es für Lieferanten gut erreichbar ist.
Im Vergleich dazu ist bei einem reinen Onlinebusiness der Standort absolut irrelevant. Hier ist wiederum wichtig, dass eine passende technische Ausstattung vorhanden ist.
Personalressourcen planen
Wenn du Einzelunternehmer*in bist und keine Mitarbeiter*innen hast, ist dieser Teil so gut wie hinfällig. 😉 Solltest du ein Unternehmen mit mehreren Personen gründen, beschreibst du in diesem Teil das Management und die Mitarbeiter*innen. Bei der Beschreibung des Managements ist es vor allem wichtig, die Verantwortlichkeiten und Rollen einzelner Management-Teammitglieder zu beschreiben. Diese Personen vertreten dein Unternehmen schließlich nach außen und vor allem Kapitalgeber*innen werden daran interessiert sein, wer hinter dem Managementteam steckt.
Deine Mitarbeiter*innen sind natürlich nicht weniger wichtig. Schließlich soll hier im Businessplan dargestellt werden, wie du die Aufgaben im Unternehmen verteilst und welche Qualifikationen die einzelnen Personen mit sich bringen sollen. Auf die Planung des Personals baut beispielweise auch deine Finanzplanung im Businessplan auf, da du hier die Personalkosten planen wirst.
Unternehmensstruktur und Prozesse darstellen
Aufbauend auf der Beschreibung des Managements und der Personalplanung stellst du die Unternehmensstruktur und wesentliche Prozesse im Unternehmen dar. Am besten stellst du die Struktur mit einem Diagramm dar, welches die Unternehmenshierarchie, Abteilungen und einzelne Stellen aufzeigt. Klassische Abteilungen in einem Unternehmen sind beispielweise Produktion, Vertrieb, Finanzen und IT. In einem Diagramm würde man hier die Finanzabteilung hierarchisch dem CFO (Chief Financial Officer) unterordnen.
Bei der Prozessbeschreibung geht es darum wesentliche Prozesse am besten grafisch darzustellen. Ein wesentlicher Prozess könnte beispielsweise der Produktionsprozess sein. Hier ist vor allem auch interessant, ob und wo der Prozess automatisiert und digitalisiert, abläuft.
Deine Produkte und Angebote selbst bekommen aufgrund ihrer Wichtigkeit einen eigenen Abschnitt im Businessplan. Mehr dazu findest du in diesem Blogpost.
Zusammengefasst: Die Struktur und Prozesse innerhalb eines Unternehmens zu kennen und darzustellen ist unglaublich wichtig. Dadurch kannst du aufzeigen, wie einzelne Abteilungen miteinander agieren und wie einzelne Aufgaben innerhalb eines Prozesses verteilt werden. Die Organisation davon ist definitiv ein Faktor, welcher über den Erfolg deines Unternehmens entscheidet.
Externe Personen und Abhängigkeiten
Du und auch kein Unternehmen dieser Welt agieren komplett unabhängig von anderen Personen oder Unternehmen und weil diese Abhängigkeiten so wichtig sein können, solltest du diese auch im Businessplan berücksichtigen.
Wesentliche Geschäftspartner*innen aber auch die Auslagerung von Tätigkeiten kannst du hier beschreiben. Eine Aufgabe die äußerst gerne auch von Einzelunternehmer*innen ausgelagert wird, ist beispielsweise die Buchhaltung oder auch die Inanspruchnahme der Steuerberatung.
Ein weiteres Beispiel wäre hier bei Produktionsunternehmen die Abhängigkeit von einem Hauptlieferanten.
Was diese beiden Beispiele gemeinsam haben? Der Erfolg deines Unternehmens ist von diesen externen Personen abhängig. Ohne Steuerberatung würdest du deine Steuererklärung nicht machen können und ohne deinem Hauptlieferanten könntest du nicht produzieren – sprich die Zusammenarbeit mit diesen Personen ist für den Erfolg deines Unternehmens ausschlaggebend.
Mein Fazit
Oft sind es gerade die grundlegenden Bestandteile, auf welche du als Gründer*in wirklich ein Augenmerk legen solltest. Klar kann die Wahl der Rechtsform oder des Standorts selbsterklärend sein, aber diese fundamentalen Entscheidungen können deinen Erfolg in der Selbstständigkeit wesentlich beeinflussen.
Alles Liebe,
Anna