Es gibt so viel Themen rund um die Selbstständigkeit aber das Allerwichtigste ist wohl, wie man überhaupt selbstständig wird. Erfahrungsgemäß ist das keine Entscheidung von heute auf morgen, sondern ein Prozess, welcher auch mal Monate dauern kann.
In diesem Blogbeitrag erfährst du wie man sich selbstständig macht, damit du die wichtigsten 7 Schritte nicht aus dem Blick verlierst.
1. Eine Sache des Mindsets und der Geschäftsidee
Meistens wird als erster Schritt die Geschäftsidee genannt, aber das setzt bereits voraus, dass man das Mindset mitbringt „sich selbstständig zu machen“. Bei mir selbst war es tatsächlich so, dass ich den Wald vor lauter Bäume nicht mehr gesehen habe. Mir war nicht bewusst, dass ich mit meinem Wissen, Studium und der Arbeitserfahrung so viel zu bieten habe. Also bei mir war sozusagen die Basis für die Geschäftsidee schon vorhanden, aber ich konnte sie einfach nicht sehen. Deshalb ist es so wichtig, dass man mit der Geschäftsidee bei sich selbst beginnt:
- Worin bist du richtig gut?
- Was machst du gerne?
- Für welche Themen brennst du?
- Wen kannst du damit unterstützen?
Die besten Geschäftsideen sind immer noch die, hinter welchen du einfach zu 100% stehst, diese somit authentisch nach außen trägst und du dementsprechend stark motiviert bist.
2. Der Businessplan: Wie, was, wann und wo machst du dich selbstständig?
Sobald du deine Geschäftsidee hast, geht es darum diese Idee konkret in einen Plan zu verwandeln. Um genau zu sein, ein guter Businessplan besteht nicht nur aus einem Plan, sondern mehreren Teilplänen, in welchen du jeweils dein Vorhaben im Detail beschreibst. Lass dich aber gerade als Selbstständige*r nicht abschrecken von Businessplanvorlagen im Internet. Denke immer daran, dass ein Unternehmen mit mehreren Mitarbeiter*innen und hohen Investitionen beispielsweise einen weitaus umfangreicheren Businessplan erstellen wird, als eine Person, welche sich zum Beispiel als Personal Trainer selbstständig macht. Auf jeden Fall enthalten sein, sollten aber die folgenden Themen:
- Hintergrund deines Business: Was bewegt dich dazu diesen Weg zu gehen?
- Rechtsform deines Unternehmens
- Marktanalyse: Wer ist deine Zielgruppe und Konkurrenz?
- Geschäftsmodell: Was verkaufst du und an wen? Wie nimmst du Geld ein?
- Finanzplanung: Ermittle den Status Quo deiner Finanzen und baue darauf einen Plan auf.
- Marketing: Wie machst du deine Zielgruppe auf dich aufmerksam und gewinnst sie als Kund*innen?
3. Mach dein Business offiziell mit der Gewerbeanmeldung
Spätestens jetzt realisierst du, dass es ernst wird 😉Unabhängig davon in welcher Branche du dich selbstständig machst, benötigst du in Österreich eine Gewerbeberechtigung. Beachte hier, dass du in einigen Branchen einen Befähigungsnachweis brauchst (zB.: einen Studienabschluss). An sich ist die Gewerbeanmeldung in Österreich kein großer Aufwand und du kannst diese schnell online erledigen.
4. Anmeldung bei der Sozialversicherung
Auch gut bekannt unter SVS (Sozialversicherung für Selbstständige). Die Anmeldung bei der Sozialversicherung solltest du auf keinen Fall verpassen, da du ja eine Versicherung benötigst. Im Normallfall meldet sich die SVS automatisch bei dir innerhalb weniger Wochen nach der Gewerbeanmeldung. Trotzdem solltest du das im Hinterkopf behalten und dich gegebenen Falls bei dieser selbst melden. Außerdem rate ich dir hier, dich wirklich ausführlich mit den Versicherungsbeträgen auseinanderzusetzen und wie das System funktioniert.
5. Meldung beim Finanzamt
Versprochen nach dem Schritt sind wir mit dem formalen Zeug durch! Sobald du dein Gewerbe angemeldet hast, musst du innerhalb von einem Monat auch dein Unternehmen beim Finanzamt melden. Klingt erstmal abschreckend? Kein Grund zu Sorge. Das ist eine reine Formsache und du kannst das einfach von zuhause aus online erledigen. Mit dieser Meldung beim Finanzamt legst du die Basis für deine jährliche Steuererklärung, welche du dann als Selbstständige*r machen musst (oder die Steuerberatung machen lässt).
Übrigens Weitere Infos zu den Themen Gewerbeanmeldung, Sozialversicherung und Finanzamt findest du unter anderem auch in meinem gratis Finanz-Fahrplan.
6. Marketing und wie du eigentlich auf dich aufmerksam machst
So jetzt wird es wieder lockerer, aber dennoch nicht weniger wichtig. Wie schon im Businessplan erwähnt, solltest du dir darüber im Klaren sein an, wen du deine Angebote verkaufen möchtest und wie du diese Personen auf dich aufmerksam machst (und schlussendlich überzeugst). Es ist ein fataler Fehler, wenn du inhaltlich und fachlich perfekte Angebote hast, aber für diese nicht (richtig) wirbst. Werbung und Marketing muss auch nicht immer „laut“ sein und „schreien“. Speziell als Einzelunternehmer*in ist es so wichtig, dass du dich authentisch gibst und deiner Zielgruppe ein glasklares Bild deines Unternehmens zeigst. Mehr dazu findest du auch bei Michaela.
7. Laufende Finanzen und Buchhaltung
Zum Start in die Selbstständigkeit solltest du von Anfang an deine Finanzen gut im Blick behalten. Aber was sind eigentlich alles deine „laufenden Finanzen“?
- Regelmäßige Buchhaltung: Hierzu gehört als Selbstständige*r eine Einnahmen-Ausgabenrechnung, welche du wirklich regelmäßig pflegen solltest: Sprich deine Ausgaben aber auch Einnahmen einträgst. Das kannst du übrigens perfekt als Basis für deine Umsatz und Gewinnermittlung verwenden. Damit du weißt wie viel dir am Ende vom Tag übrigbleibt.
- Preiskalkulationen: Diese laufen dir spätestens bei der Erstellung deiner Angebote oder wenn du deinen Stundensatz berechnen möchtest über den Weg. Hier zahlt es sich definitiv aus von Anfang an auf saubere Kalkulationen zu setzen und keine groben Schätzungen zu verwenden.
- Steuererklärung: Auch das gehört zu deinen laufenden Finanzen, obwohl sie nur einmal jährlich zu machen ist und du die Möglichkeit hast sie an die Steuerberatung auszulagern. Meine Devise lautet hier: Umso mehr Wissen du über deine eigenen Finanzen hast, umso weniger musst du an die Steuerberatung auslagern und das auch noch teuer bezahlen.
- Budgetierung und Planung: In ein neues Geschäftsjahr ohne Ziele und Pläne zu starten machen wohl wenige, dabei aber auch die Finanzen zu berücksichtigen wird oft vergessen. Dabei ist es so wichtig, dass du einen Plan davon hast, für was du dein Geld voraussichtlich ausgeben wirst, wie viel du dir dafür jeweils einplanst und wie viel du dann tatsächlich auch davon ausgibst. Genau solche Pläne machen zum Start in die Selbstständigkeit einen riesigen Unterschied und geben dir eine starke (finanzielle) Sicherheit!
Nun weißt du wie du dich am besten selbständig machen kannst und was du dabei unbedingt bedenken solltest. Wenn du noch mehr kostenlosen Mehrwert und Infos rund um den Start in dein Business möchtest, dann melde dich hier für unser kostenloses Webinar 1×1 der Selbstständigkeit an.
Alles Liebe,
Anna