Steuern, Buchhaltung & Controlling: Die Basics für Selbstständige

Durchblick behalten

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Du willst dich selbstständig machen, du weißt aber nicht wie du deine Finanzen meistern sollst? Du fragst dich was du in Punkto Steuern, Buchhaltung und Controlling beachten musst? In diesem Beitrag bekommst du einen strukturierten Einblick in die Basics für Selbstständige.

Steuern: Welche Abgaben sind relevant?

Als Selbstständige*r bist du verpflichtet verschiedene Steuern zu zahlen. Hier bekommst du einen Überblick über die wichtigsten Steuern:

  • Einkommensteuer: Die Höhe der Einkommensteuer hängt von deinem Gewinn ab und wird über die jährliche Einkommensteuererklärung ermittelt. Wenn du diese selbst machst, ist diese bis spätestens 30.6. des Folgejahres an das Finanzamt zu übermitteln. Das bedeutet die Einkommensteuererklärung für das Jahr 2024 musst du bis 30.6.2025 übermitteln. Mehr zur Berechnung selbst erfährst du in diesem Blogbeitrag.
  • Umsatzsteuer: Die Umsatzsteuer beträgt in Österreich grundsätzlich 20%. Es gibt aber auch ermäßigte Steuersätze für Lebensmittel in Höhe von 10% oder 13% für kulturelle Angebote. Als Unternehmerin musst du mindestens pro Quartal deine Umsatzsteuervoranmeldung beim Finanzamt einreichen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass du dich als Kleinunternehmerin von der Umsatzsteuerpflicht ausnehmen lässt. Mehr Details dazu findest du hier.
  • Sozialversicherung für Selbstständige: Ab dem Moment, wo du dein Unternehmen gegründet hast, unterliegst du der Sozialversicherung für Selbstständige. Die vorläufigen Beiträge für Neugründer*innen werden meistens anhand einer pauschalen Mindestbeitragsgrundlage berechnet. Sollte dein tatsächliches Einkommen aber höher sein, kann es schnell zu einer hohen Nachzahlung kommen. Zur Berechnung der Beiträge, bekommst du hier alle Details. Informiere dich daher von Anfang an ganz genau!

Buchhaltung: Ordnung schaffen

Eine regelmäßige Buchhaltung hilft dir nicht nur Ordnung zu behalten, sondern ist auch gesetzlich vorgeschrieben. Was alles zu einer Buchhaltung dazugehört, ist vom jeweiligen Unternehmen abhängig. Eines gilt aber gesamt für die Buchhaltung: Sie ist die Grundlage für deine Steuern.

  • Doppelte Buchhaltung: Kapitalgesellschaften oder Unternehmen mit einem Umsatz über 700.000 EUR haben eine doppelte Buchhaltung zu führen.
  • Einnahmen-Ausgaben-Rechnung: Wenn du nicht buchführungspflichtig bist (also keine doppelte Buchhaltung machen musst), dann bist du zur Aufstellung einer Einnahmen-Ausgaben-Rechnung verpflichtet. Wie genau diese aufgebaut sein muss, findest du hier.
  • Belege: Absolut grundlegend für deine Buchhaltung sind sämtliche Belege deiner Ausgaben. Lege dir hierfür am besten einen eigenen Ordner an, um diese sortiert abzulegen. In Österreich gilt eine 7-jährige Aufbewahrungspflicht.

Controlling: Den Durchblick haben

Controlling hilft dir deine Finanzen zu steuern und Probleme frühzeitig zu erkennen. Im Gegensatz zur Buchhaltung und Steuern ist dieses nicht gesetzlich verpflichtend. Somit hast du hier auch um einiges mehr Gestaltungsfreiraum!
Controlling bedeutet die finanzielle Lage des eigenen Unternehmens laufend zu überwachen und zu analysieren. Es hilft dir dabei, Einnahmen und Ausgaben im Blick zu behalten, zukünftige Entwicklungen zu planen und frühzeitig auf finanzielle Engpässe zu reagieren.

  • Liquiditätsmanagement: Das wohl wichtigste für dich und dein Unternehmen ist, dass genügend Geld für laufende Kosten und Steuerzahlungen vorhanden ist. Mit dem Liquiditätsmanagement behältst du einen Überblick über deinen Kontostand und behältst auch bei schwankenden Umsätzen einen kühlen Kopf.
  • Kostenrechnung und Preiskalkulation: Nur wenn du deine eigenen Kosten kennst, kannst du auch Preise festlegen, mit welchen du Gewinn machst. Stell dir vor du orientierst dich ausschließlich an der Konkurrenz und legst somit Preise fest, welche nicht einmal deine Kosten decken? Genau das passiert dir mit deinem Controlling nicht. Du kennst deine Kosten und weißt wie viel deine Arbeit wert ist.
  • Zielsetzung & Planung: Controlling erlaubt dir deine Zukunft aktiv zu gestalten. Damit kannst du deine finanziellen Ziele festlegen und Strategien für langfristigen Erfolg entwickeln. Das fängt zum Beispiel schon bei der Erstellung einer Finanzplanung bei der Unternehmensgründung an. Mit einer detaillierten Finanzplanung kannst du strukturiert und finanziell sicher in die Selbstständigkeit starten.

Wie hängen Steuern, Buchhaltung und Controlling zusammen?

Fangen wir von vorne an: In deinem laufenden Geschäft musst du alle Bewegungen aufzeichnen mittels deiner Buchhaltung. Genau diese ist dann nämlich die Basis für alle weiteren Steuerberechnungen, welche am Ende vom Jahr zu berechnen sind. Das alles sind gesetzliche Anforderungen und Verpflichtungen an dich. Damit du von dem Ganzen aber auch einen wirklichen Mehrwert hast, baue dein Controlling darauf auf. Die Daten musst du ohnehin alle sammeln und so kannst du diese auch noch für dich verwenden. Zum Beispiel um deine Preise richtig zu kalkulieren oder dir deine Finanzplanung zu bauen und laufend dein Finanzmanagement zu machen. Im Gegensatz zur Buchhaltung und Steuern, betrifft das Controlling nämlich deine Zukunft und nicht deine vergangenen Umsätze und Kosten. Mit deinem Controlling kannst du deine Zukunft proaktiv gestalten.

Fazit – so gehst du’s an!

Am besten setzt du nun bei deiner laufenden Buchhaltung an, um für deine Steuern vorbereitet zu sein. Sammle deine laufenden Belege ordentlich und kümmere dich regelmäßig um die gesetzlich vorgeschriebenen Aufzeichnungen (Doppelte Buchhaltung oder Einnahmen-Ausgaben-Rechnung). Darauf kannst du dir dann Stück für Stück dein Controlling aufbauen.

Sei es eine Preiskalkulation anhand deiner tatsächlichen Ausgaben oder eine Finanzplanung für dein nächstes Geschäftsjahr. Übrigens bei Preiskalkulationen und Finanzplanung unterstütze ich dich gerne. Schreib mir einfach!

Alles Liebe,
Anna